Zertifikatskurs zur Dialogbegleitung
Zertifikatskurs zur Dialogbegleitung nach dem Konzept
„Eltern stärken“
Grundlagen und Ziele der Ausbildung
Dialogische Elternbildung unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von einer so genannten
„Elternschule“.
ELTERN STÄRKEN verzichtet weitgehend auf die Vermittlung von „Expertenwissen“.
Im Dialog soll niemand erzogen oder durch Training dazu gebracht werden, bestimmte
Verhaltensweisen abzulegen und sich andere anzueignen. Unter sensibler Dialogbegleitung
geschieht gegenseitige Unterstützung ohne Belehrung. Die Philosophie, die dahinter
steckt ist, dass niemand – auch nicht die Dialogbegleitung – weiß, welcher erzieherische
Schritt gerade in diesem oder jenem Augenblick in der jeweiligen Familie die richtige ist.
Der Dialog betont den Respekt vor der Unterschiedlichkeit, vor unterschiedlichen, auch normabweichenden
Lebenswegen, vor dem Tempo individueller Entfaltung und vor der Unvollkommenheit
menschlicher Existenz. Menschen, die sich auf den Dialog einlassen, erfahren in
diesem Dialogprozess Wertschätzung und Anerkennung, sie erleben was es heißt, gehört zu
werden und sich Gehör zu verschaffen. Ohne
dem
perfekten Ideal nachzueifern, werden sie
ermutigt, ihr eigenes Ideal zu finden, das sich wandeln und entwickeln darf. Die Verantwortung
für ihren individuellen „Lernzuwachs“ bzw. „–rückschritt“ trägt jede/jeder für sich.
Als professionelle Pädagogen haben die meisten von uns – oft über Jahrzehnte – eine andere
Rolle im pädagogischen Prozess eingenommen. Dem entsprechend steht im Mittelpunkt der
Ausbildung für Dialogbegleiter, in der Haltung des radikalen Respekts die Achtsamkeit sich
selbst und den Eltern gegenüber zu „schärfen“ sowie sich mit den eingefleischten Verhaltensmustern
kritisch auseinander zu setzen. Ziel ist die Entwicklung einer dialogischen Präsens.
ELTERN STÄRKEN beschreibt in erster Linie eine
Grundhaltung
, die Eltern zum Lernen wollen
einlädt, anstatt sie zu passiven Empfängern von pädagogischen Verhaltensbotschaften zu
machen. Die hier beschriebene dialogische Haltung erzielt seine beste Wirkung dadurch, dass
sie von den jeweiligen Dialogbegleitern auch „verkörpert“ oder gelebt wird.
http://www.lvr.de/jugend/fachthemen/ganztagsschule/e_eltern_zertifikatskurs.pdf